„Bildung ist Voraussetzung für Teilhabe“ – Bund finanziert zwei kommunale Bildungskoordinator/innen in Mönchengladbach
18. Januar 2017Neue Heimat, neue Traditionen
17. Februar 2017„Als Schüler in den Weiten des Bundestags“ – Mein Praktikum in Berlin und MG
„Mein Name ist Yannick Dettner und ich hatte das Glück, eine Woche meines zweiwöchigen Schülerpraktikums bei der Gladbacher Bundestagsabgeordneten Gülistan Yüksel in Berlin absolvieren zu können. Die politische Lage in Deutschland und in der Welt hat mich schon relativ früh als Jugendlichen interessiert. Ich merkte, dass ich Spaß an der Politik habe und es in meinen Augen wichtig ist, dass Jugendliche sich mit Politik auseinandersetzen. So entschied ich mich für ein Praktikum bei Frau Yüksel.
Es war ein atemberaubendes Gefühl, als ich Montagmorgens die U-Bahn Station hochging und mit jeder Stufe einen weiteren Teil des Reichstags sehen konnte. Dieses Gebäude strahlt viel für mich aus: Macht, Geschichte, Einheit und vor allem Demokratie. Es war ein tolles Gefühl jeden Morgen an dem Gebäude entlang zu gehen, welches durch den Schriftzug „Dem deutschen Volke“ erstrahlt. Anfangs musste ich über die enorme Größe staunen, die der komplette Gebäudekomplex des deutschen Bundestags umfasst. Durch unterirdische Gänge sind sowohl die Häuser, in denen sich die Büros der Abgeordneten befinden, als auch der Reichstag selber verbunden. Ich durfte die Strecken während meines Praktikums mehrere Male durchlaufen und konnte so die Ausmaße auch körperlich spüren.
Aber auch inhaltlich lernte ich viel Neues kennen. Highlights waren dabei der Besuch im Innenausschuss und Sigmar Gabriels letzte Rede als Wirtschaftsminister. Thema im Innenausschuss war die Aufklärung des schrecklichen Terrorangriffs auf dem Berliner Breitscheidplatz. Ich verfolgte mit großem Interesse, wie die Opposition den geladenen Gästen fragen zum Fall Anis Amri stellte und wie sich durch diese Fragestellungen eine etwas „hitzige“ Diskussion zwischen Union und Opposition entstand. Ich empfand es ebenfalls als besonders, dass ich auf der Gästetribüne des Plenarsaals Platz nehmen konnte, um Sigmar Gabriel bei seiner letzten Regierungserklärung als Wirtschaftsminister zuhören zu können. Zwei Tage zuvor stellte sich heraus, dass Sigmar Gabriel die Kanzlerkandidatur und den Parteivorsitz der SPD an Martin Schulz überreicht. Dadurch war es eine etwas „aufgewühlte“ Atmosphäre, als er ein paar Worte zu seiner Entscheidung verlor. In Berlin lernte ich, dass es sich im deutschen Parlament vor allem auf Kooperation und Zusammenarbeit ankommt. Diese Erkenntnis gab mir als Jugendlicher einen neuen Blickwinkel auf die Politik und die Arbeit der Abgeordneten.
Im Wahlkreisbüro Mönchengladbach bekommt man dann einen Einblick auf ein etwas anderes Arbeitsfeld des Politikerberufes. Hier steht der direkte Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Wahlkreis im Vordergrund. Man lernt die Problematiken einzelner Menschen hautnah kennen. Auch hier ist der direkte Kontakt durch Repräsentanten der Politik und dem Volk sehr wichtig, um individuelle Lösungswege für die einzelnen Personen zu finden. Die ständige Bereitschaft von Frau Yüksel zu persönlichen Gesprächen ist bemerkenswert, um einer aufkommenden Distanz zwischen Bürgerinnen, Bürgern und der Politik entgegenzuwirken.
In Gladbach hatte ich die Chance an einer Unterbezirksdelegiertenkonferenz teilzunehmen. Dabei wurde festgelegt, welche SPD-Mitglieder aus Mönchengladbach am 19. März über die Reihenfolge der SPD-Bundestagskandidaten auf der NRW-Landesliste für die Bundestagswahl mitentscheiden.
Insgesamt war es für mich eine tolle Erfahrung zu sehen, wie sich die Politik auf Bundesebene von der auf Kommunalebene unterscheidet und auch wie unterschiedlich der Tagesablauf einer Abgeordneten in Berlin, sowie in ihrem Wahlkreis ist. Ich bin den Mitarbeitern der Büros und auch Frau Yüksel selbst sehr dankbar für die starke Einbindung in ihr „Team“ und kann so ein Praktikum jedem empfehlen, der Interesse an Politik hat und gerne bereit ist neue Erfahrungen zu sammeln.“