Ein historischer Tag
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16. März 2015Alles Gute zum Frauentag!
„Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“ – das forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin 1910 auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen. Damit legte sie den Grundstein für den internationalen Frauentag, den seitdem Frauen weltweit am 8. März begehen.
Auf Vorschlag der deutschen Sozialistin Clara Zetkin gingen 1911 erstmals Frauen in Deutschland auf die Straße um für Ihre Rechte zu demonstrieren. Zentrale Forderungen der ersten Stunde waren dabei das Frauenwahlrecht sowie die Teilhabe an der politischen Macht Denn mit Ausnahme von Finnland durften Frauen zu diesem Zeitpunkt in keinem Land Europas wählen.
Vieles hat sich seitdem getan. So ist es etwa heute unvorstellbar, dass Frauen in Europa nicht wählen dürfen. Auch die Arbeitsbedingungen für Frauen, der Schutz am Arbeitsplatz und die Wahrnehmung von frauenspezifischen Problematiken haben sich deutlich verbessert.
Gewalt gegen Frauen
Trotz dieser Erfolge ist es wichtig in Erinnerung zu behalten, dass wir unser Ziel einer gleichberechtigten Gesellschaft noch nicht erreicht haben. In Deutschland hat jede vierte Frau schon einmal Gewalt durch eine/n Beziehungspartner/in erlebt, so eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Viele Frauen schämen sich, über ihre Probleme zu Hause öffentlich zu sprechen. Hilfsangebote, wie das bundesweit kostenlose Hilfetelefon (0800 116 016), müssen daher stärker beworben werden.
Gleicher Lohn, für gleiche Arbeit
Im Schnitt verdienen Frauen rund 22% weniger als ihre männlichen Kollegen. Dies macht sich vor allem in den alten Bundesländern sowie im ländlichen Raum bemerkbar. Das BMFSFJ unterstützt daher mehrere Initiativen, die die Entgeltgleichheit für Frauen garantieren sollen. Initiativen wie der Equal Pay Day am 20. März lenken öffentliche Aufmerksamkeit auf die ungleiche Behandlung von Frauen. Der Tag ist dabei symbolisch gewählt, denn angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn, steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, Männer werden währenddessen schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.
Der gläserne Boden
In den Führungsetagen Deutschlands sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Je größer der Konzern, desto unwahrscheinlicher wird es, dass eine Frau in führender Position eingebunden ist. Darum haben wir im letzten Jahr erfolgreich die Frauenquote für Großkonzerne eingeführt. Das Gesetz verpflichtet Arbeitgeber, das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht – in der Regel Frauen – stärker zu berücksichtigen. In Folge müssen börsennotierte- und mitbestimmungspflichtige Unternehmen ab 2016 sicherstellen, dass mindestens 30% der Aufsichtsratsposten durch Frauen besetzt sind. „Das Gesetz ist ein Meilenstein Richtung Gleichberechtigung. Es ist wichtig für die Gerechtigkeit in unserem Land, aber auch für die Wirtschaft und den öffentlichen Bereich“, sagte die zuständige Ministerin Manuela Schwesig.
Zeit für die Familie und Chancen im Job – Elterngeld Plus
Auch für Familien hat sich 2014 viel getan. Das ElterngeldPlus ermöglicht es Eltern, vorübergehend ganz oder auch nur teilweise auf eine Erwerbstätigkeit zu verzichten und somit mehr Zeit für die Betreuung ihres Kindes zu haben. Dies kommt insbesondere den Frauen zu Gute, da das Gesetz es Ihnen einfacher macht, ihre Elternzeit flexibler zu nehmen. Darüber hinaus hilft es übrigens auch den Männern, denn auch Ihnen wird es nun einfacher gemacht, ihre Elternzeit wahrzunehmen und mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Erste Berichte zeigen, dass dies auch stark in Anspruch genommen wird.
Pflege ist weiblich
Von rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland wird die Mehrheit zu Hause gepflegt. Das bedeutet für die Familien oft eine große Mehrbelastung und kostet Kraft. Im Dezember letzten Jahres haben wir darum ein Gesetz zur besseren Vereinbarung von Pflege, Familie und Beruf entschlossen. Pflegenden Angehörigen wird damit mehr Flexibilität gegeben, Pflege und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Abschluss
Der Frauentag hat eine wichtige Symbolkraft für unsere Gesellschaft. Er zeigt, dass wir uns als Gesellschaft den Prinzipien der Gerechtigkeit verpflichtet haben. Er zeigt, dass uns Gleichberechtigung wichtig ist und dass wir die Bedürfnisse der Menschen ernst nehmen und entsprechend handeln. Seit Clara Zetkin haben wir vieles erreicht, aber trotzdem liegt noch ein weiter Weg vor uns.