Festschrift der SPD Mönchengladbach
26. Mai 2013„Es geht um die Chancen junger Menschen“
10. Juli 2013Mehr Zeit für Menschlichkeit
In unserer alternden Gesellschaft sind immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen. Mit einer Pflegereform will die SPD in vier Jahren 125.000 zusätzliche, tariflich entlohnte Stellen für Pflegekräfte schaffen – und so die Weichen neu stellen für eine Pflege, in der es mehr Zeit für menschliche Zuwendung gibt.
Am Dienstag haben SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Trier das Papier „Die demografische Chance nutzen. Für eine gerechte Pflegereform“ vorgestellt. Steinbrück forderte mehr und besser bezahlte Pflegekräfte: „Das erste, das wir ändern müssen, ist, dass wir mehr Zeit für pflegebedürftige Menschen brauchen. Und das heißt auch: Mehr Geld für mehr Pflegekräfte.“ Es könne nicht sein, „dass gerade diejenigen schlecht bezahlt werden, die in ihrem Beruf anderen Menschen ihre Zuwendung geben“, so der Kanzlerkandidat.
Auch Dreyer betonte, dass der demografische Wandel so gestaltet werden müsse, „dass Menschen aller Generationen auch in Zukunft in Deutschland, in Rheinland-Pfalz und seinen Regionen gut leben können.” Dazu müsste die Politik jetzt aktiv werden und „in vielen Bereichen gemeinsam neue, innovative Ideen entwickeln“ – so wie es die SPD mit dem Pflege-Papier getan habe – erklärte die Ministerpräsidentin.
Die demografische Chance nutzen
Der demografische Wandel ist eine gesamtgesellschaftspolitische Aufgabe: Deutschland wird immer älter und der Anteil der Pflegebedürftigen wird bis 2020 um fast ein Viertel zunehmen – Tendenz steigend. Diese Entwicklung bedeutet eine historische Herausforderung für das gesellschaftliche Zusammenleben, die Organisation und Finanzierung der Sozialsysteme sowie den Arbeitsmarkt.
Hier steht die Politik in der Pflicht und muss Verantwortung übernehmen, um den Wandel aktiv zu gestalten. „Das Älterwerden unserer Gesellschaft kann eine große Chance sein, die wir nutzen sollten“, heißt es in dem am Dienstag vorgestellten Papier.
Die SPD wolle „für ein besseres Leben im Alter“ sorgen. Der alters- und alternsgerechte Umbau der Kommunen, sozialen Dienstleistungen und der Wirtschaft nutze allen Bürgerinnen und Bürgern, weil er „einen gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Innovationsschub“ schaffe.
Während die schwarz-gelbe Bundesregierung die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Pflegekräfte alleine lasse, möchte die SPD mit einer Pflegereform die Weichen neu stellen für eine Pflege, in der es mehr Zeit für menschliche Pflege gibt.
Bürgerpflegeversicherung: Für ein gutes Leben im Alter
Die SPD will mit der Bürgerpflegeversicherung dafür sorgen, dass allen Menschen ein gutes Leben im Alter ermöglicht wird. Die Arbeit in der Pflege soll attraktiver und besser bezahlt werden. Um mehr Zeit für die Pflege zu gewinnen, sollen 125.000 zusätzliche, tariflich entlohnte Stellen für Pflegekräfte geschaffen werden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll mit einer flexiblen Pflegezeit verbessert und der altersgerechte Umbau von Wohnungen und Wohnquartieren gefördert werden.
Die Maßnahmen für eine gerechte Bürger-Pflegereform
1. Job-Offensive: 125.000 neue Stellen in der Pflege
2. Gerechtigkeits-Offensive: bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung
3. Die Bürgerpflegeversicherung solide finanzieren
4. Bessere und verlässlichere Pflegeleistungen durch einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff
5. Pflege vermeiden und Selbstständigkeit und Teilhabe bis ins hohe Alter ermöglichen
6. Investitionen und Engagement für ein altersgerechtes Lebens- und Wohnumfeld
7. Passgenaue Leistungen wie aus einer Hand: Die gestaltende Rolle der Kommunen
8. Unterstützungsoffensive für Angehörige: Ausbau der Beratungsinfrastruktur
9. Flexible Pflegezeit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
10. Haushaltsnahe Dienstleistungen
Ver.di begrüßt Pflegekonzept der SPD
Die Gewerkschaft Ver.di hat das neue SPD-Pflegekonzept am Dienstag begrüßt: „Bessere Pflege geht nur mit mehr Personal. Deshalb ist das genau der richtige Weg“, sagte Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler mit Blick auf die Forderungen der SPD. Es sei notwendig, die Attraktivität des Pflegeberufs zu heben, um Stellen qualifiziert zu besetzen. „Die gesellschaftliche Wertschätzung einer Arbeit drückt sich zuallererst in der Bezahlung und in den Arbeitsbedingungen aus. Eine bessere Entlohnung ist längst überfällig“, erklärte die Gewerkschafterin.
Originalartikel von der Seite von Peer Steinbrück unter http://peer-steinbrueck.de/aktuelles/103958/20130702_stb_dreyer_pflege.html